Freitag, 8. Mai 2015

Suche nach dem Paradies

Ab Samstag, 25. April hatte ich das Vergnügen gleich noch einmal mit Besuch aus Deutschland durch Panama zu reisen. Mein ältester Bruder Felix und unser gemeinsamer Kumpel Yannick landeten am Abend am nationalen Flughafen Tocumen - leider ohne Koffer. Diese schafften es erst am Folgetag nach Mittelamerika. Als das am Sonntag geklärt war fuhren wir nach Penonomé und übernachteten bei meiner Gastfamilie.

Am Montag machten wir uns auf den Weg nach Playa Venao. Über diesen habe ich bereits zwei mal geschrieben und möchte daher nicht ins Detail gehen. Die meiste Zeit verbrachten wir am Strand oder beim Surfen. Vor der Rückfahrt am Donnerstag konnten wir auch noch die Brüllaffen sehen, die man während der Tage immer wieder aus dem Wald hörte.

Am Donnerstag übernachteten wir in Panama City mit der Aussicht am Freitag in der Früh nach San Blas aufzubrechen. Nachdem wir uns um 4:30 Uhr aus dem Bett gequält hatten wurde uns mitgeteilt, dass anscheinend das Auto das uns dorthin bringen sollte defekt sei. Daher verschoben wir das auf den nächsten Tag und suchten ein Alternativprogramm bis dahin. Wir entschieden uns für Punta Chame - ein Strand zwischen Panama City und Penonomé. Nach zwei Stunden im stockenden Verkehr mussten wir enttäuscht feststellen, dass der Bus nicht wie gedacht bis zum Strand fährt sondern auf der Panamericana bleibt. Wir stiegen aus. Ein Panameño der ebenfalls im Bus saß und unser Missverständnis erkannte erklärte uns, dass der nächste Strand Gorgona heißt und 10 Kilometer entfernt ist. Er nahm uns kurzerhand mit nach Hause, stellte uns seiner Familie vor und fuhr uns anschließend zum Strand. Ein Beispiel für die Gastfreundschaft vieler Panameños. Der Strand steht wohl in keinem Reiseführer und wird für gewöhnlich nur von Einheimischen besucht. Wir drei verirrten Touristen fühlten uns aber sehr wohl und amüsierten uns über die unerwartete Wendung an diesem Tag.

Am Samstag wurden wir dann früh morgens von einem Jeep abgeholt und fuhren nach San Blas. Nach einer Stunde auf der Hauptstraße bogen wir Richtung Norden ab. Die Straße ist zwar geteert aber unglaublich kurvig und ein ständiges auf und ab.
Ein Paar lohnenswerte Hintergrundinformationen zu San Blas findet Ihr hier San-Blas-Inseln. Kurz gesagt: San Blas ist das beste was Panama landschaftlich zu bieten hat und das, was wir uns unter paradisischen Inseln vorstellen. Übernachtet haben wir in wirklich sehr einfachen Bambushütten. Das klare Wasser und die angrenzenden Korallenriffe eignen sich gut zum Schnorcheln. Man sieht unter Wasser ca. 8 Meter weit. Neben einem Oktopus, einem kleinen Rochen und vielen verschiedenen Fischarten beeindruckte mich auch ein etwa 10 x 6 Meter großer Schwarm aus Sardinen. Durschwamm man diesen verringerte sich die Sichtweite auf einen Meter und man sah in allen Richtungen nur noch die kleinen Fische. Da Yannick eine Unterwasserkamera dabei hatte konnten wir von unseren Tauchgängen auch Videoaufnahmen machen:


Die meisten der 57 bewohnten Inseln vererben die Kunas (indigene Ethnie) weiter. Seit 10 Jahren spricht sich bei vielen Touristen die Schönheit von San Blas herum. Daher verdienen einige Familien neuerdings ihr Geld mit Tourismus. Auf der Insel wo wir übernachteten legten die Arbeiter das Geld allerdings gleich in Alkohol an und tranken den ganzen Tag über. Vielleicht denke ich hier etwas zu Deutsch... aber es wäre so einfach als Besitzer einer solchen Inseln das Zigfache an Geld zu verdienen. Dazu muss man sich nur etwas von den anderen Inseln unterscheiden. Konkret wäre das in meinen Augen: ein reibungsloser Transport von Panama City zur Insel, Solarpanel statt lauten Generatoren, ein Bad nach europäischem Standart, Mülleimer, einen talentierten Koch und eventuell das Angebot Wasserski zu fahren. Heutzutage wo sich die meisten Touristen im Internet über ein Ausflugsziel informieren, würde sich das sofort herumsprechen.

Das war vermutlich mein letzter großer Urlaub und eventuell das letzte Mal am karibischen Meer. Schön war`s mit Euch Yannick und Felix! Viel Spaß in Kolumbien.