Panama ist sau günstig, man kann sich für wenig Geld so
viele Sachen kaufen! So ähnlich wurde uns das von den Mitarbeitern bei der
Vorbereitung in Deutschland erklärt.
Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Zwar bessert sich die
wirtschaftliche und soziale Lage Panamas schon seit Jahren. Gleichzeitig
steigen aber auch die Lebenshaltungskosten. Damit haben viele einfache Leute vor
allem außerhalb der Hauptstadt, die bisher nichts vom wirtschaftlichen
Aufschwung mitbekommen haben, sehr zu kämpfen. Die Lage spitzt sich auch dadurch zu, da die meisten Panameños meiner Meinung nach nur sehr schlecht mit Geld umgehen können.
Ich dachte eigentlich, dass
ich mit weniger Geld auskommen könnte. Das liegt auch an dem äußerst schlechten
Wechselkurs. Man bekommt für einen Euro nur noch einen Dollar und ein paar
Zerquetschte. Um genau zu sein zurzeit 1€ = 1,13$.
Es ist ganz schön schwierig zu differenzieren was günstiger und was sogar teurer ist als in Deutschland.
Es ist ganz schön schwierig zu differenzieren was günstiger und was sogar teurer ist als in Deutschland.
Transport
ist sehr günstig! Taxifahrt in Penonomé 1,25$, pro Stunde Busfahrt 2$,
ein Auto kostet halb so viel wie in Deutschland, 1 Liter Diesel 0,60$, Führerschein: 250$
Immobilien kosten halb so viel wie in Deutschland
Unterkunft Hostels kosten zwischen 15 - 20$ die Nacht
Elektronikgeräte kosten genau so viel wie in Deutschland. Bücher sind hier doppelt so teuer.
Kosmetikartikel kosten 1,5x so viel wie in Deutschland
Lebensmittel kosten im Schnitt genau so viel wie in Deutschland. Teurer: Schokolade, Käse / Günstiger: Obst, Fleisch
Gesundheit und Medikamente kosten etwas das gleiche wie in Deutschland
Serviceleistungen sind deutlich günstiger als in Deutschland. Zum Beispiel kostet der Friseur hier 3$
Maschinen, Werkzeuge und Materialien (wie sie beispielsweise im Baumarkt zu finden sind) werden häufig importiert und kosten etwa dasselbe wie in Deutschland.
Eine Hochzeit kann auch nur 2000$ kosten. Ich war vor kurzem auf einer und habe das bei einer Unterhaltung aufgeschnappt :-)
Eine Hochzeit kann auch nur 2000$ kosten. Ich war vor kurzem auf einer und habe das bei einer Unterhaltung aufgeschnappt :-)
Ich persönlich profitiere auf der einen Seite sehr von den günstigen Transportkosten. Wenn man unterwegs ist kann man auch meistens bei Freunden übernachten. Dadurch wird das Reisen günstig. Auf der anderen Seite kaufe ich alle meine Lebensmittel selbst und ich esse viel. Desshalb gebe ich monatlich zwischen 120 - 170$ für Essen aus.
Durch das Taschengeld meiner Eltern und von AFS habe ich monatlich 300$ zur Verfügung. Damit komme ich gut zurecht und musste bisher nicht auf Erspartes zurückgreifen.
Meine Gastmutter bekommt monatlich 700$ Rente. Nach den fixen Abzügen wie Steuern und sonstigen Beiträgen bleiben ihr laut ihrer Aussage 340$.
Ich versuche meine Gastmutter so gut es geht zu unterstützen indem ich Farbe, Schwäme, Kabel, Lampen, Pfannen etc. kaufe oder mal den Gastank auffülle. Meine Möglichkeiten sind in dieser Hinsicht aber auch sehr begrenzt. Daher helfe ich wie gesagt eher Handwerklich. Mein Ziel, dass meine Gastfamilie für mich finanziell keine Mehrausgaben hat, habe ich aber erreicht. Davon bin ich überzeugt. Wir zahlen für Strom und Wasser übrigens nur 8$ im Monat.
Wenn eine Familie einen Freiwilligen oder Austauschschüler als Gast aufnehmen möchte, sollten sie ihn eigentlich auch ernähren etc. Aber im Normalfall entscheidet sich eine Gastfamilie auch bewusst für einen Gast. In meinem Fall haben sie sich ja innerhalb von einem Tag entschieden mich aufzunehmen und das aus reiner Hilfsbereitschaft. Außerdem kann ich mir kaum vorstellen, dass sich ein anderer Freiwilliger so gut mit seiner Gastfamilie versteht und so wohl fühlt wie ich es tue. Daher sehe ich über die etwas höheren Ausgaben gerne hinweg.
Paradoxien: 1 Liter Wasser im Supermarkt kostet mehr als 1 Liter Diesel an der Tankstelle. Kleinere Packungen/Mengen kosten manchmal aufs Gramm gerechnet weniger als große.
Das Lohnniveau ist sehr niedrig. Ein durchschnittlicher Panameño verdient nur 20% verglichen mit einem durchschnittlichen Deutschen. Dazu kommt hier eine noch größere Differenz zwischen Arm und Reich.