Samstag, 28. Februar 2015

Bildungssystem

Wie ihr der Überschrift entnehmen könnt schreibe ich heute pünktlich zum baldigen Schulstart über das Bildungssystem. Die meisten Informationen stammen aus Unterhaltungen und ich übernehme keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben ;)

Allgemein lässt sich sagen, dass die Schullaufbahn in Panama ähnlich der Deutschen ist.
Zunächst gehen die Kinder in den Kindergarten. Dieser ist oft in die Schule integriert. So haben wir auch in der Schule wo ich arbeite zwei Kindergartengruppen. Danach beginnt die Grundschule. Diese reicht von der 1. bis zur 6. Klasse. Daraufhin wechseln die Schüler in eine weiterführende Schule in der sie die 7. bis 9. Klasse verbringen. Und zuletzt besuchen sie die 10. bis 12. Klasse in einer weiterführenden Schule mit spezieller Fachrichtung. Es stehen Technik, Wirtschaft, Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft zur Auswahl. Auf dieser Schule wird dann Abitur gemacht. Mit 30 von 50 möglichen Punkten ist das Abitur bestanden. Damit steht dem Weg ins Studium nichts mehr im Wege. Allerdings gibt es eine gravierende Einschränkung. Das Studienfach muss zur gewählten Fachrichtung passen. Beispielsweise kann ein Schulabsolvent mit wirtschaftlicher Fachrichtung nicht Medizin studieren.

Weitere Details: Ab dem Kindergarten wird eine Schuluniform getragen (wie im Bild). Außerdem reicht das Notenspektrum von 1 bis 5 (beste Note). Nach der Grundschule erhalten alle Schüler einen Laptop (recht kleines, klobiges aber stabiles Teil). Wer zu schlechte Noten hat um in die nächste Klasse versetzt zu werden muss in den langen Ferien bis zum neuen Schuljahr eine Art Nachhilfeunterricht besuchen wo die Prüfungen wiederholt werden.

Leider muss man das so direkt sagen: Das Bildungsniveau ist deutlich niedriger als in Deutschland. Das Wissen eine panamaischen Abiturienten würde ich mit dem eines 8. Klässler auf dem Gymnasium in Deutschland vergleichen. Warum der Unterschied so krass ist kann ich mir auch nicht ganz erklären. Vermutlich eine Mischung aus fehlender Unterstützung, vielen Unterrichtsfreien Tagen, wenig Motivation und schlechtem Unterricht der Lehrer.

Es machen alle Schüler Abitur. Und praktisch alle Schüler gehen danach Studieren. Das ist eventuell mit ein Grund weshalb das Niveau in den Universitäten auch niedrig ist. Ein Beispiel: Viele studieren Englisch. Trotzdem bekommen sie entweder kaum einen Englischen Satz zustande oder trauen sich nicht es überhaupt zu probieren.

Wer genügend Geld hat schickt sein Kind auf eine Privatschule. Das Niveau ist hier vergleichbar mit deutschen Gymnasien. Außerdem werden hier häufig alle Fachrichtungen auf einmal gelehrt, weshalb den Schülern danach alle Studienfächer zur Auswahl stehen. Nach bestandenem Abitur gehen sie allerdings meist ins Ausland zum Studieren. Die Vereinigten Staaten von Amerika und Europa sind besonders beliebt.