Mittwoch, 7. Januar 2015

Die Küche Panamas

Was sind typische Gerichte? Wie sehen die Essgewohnheiten aus? Und habe ich bisher zugenommen? Darüber schreib ich in diesem Post.

Das wohl beliebteste Gericht Panamas ist Arroz con Pollo. Auf deutsch Reis mit Hühnchen. Das gibt es 3-4 Mal pro Woche. Als Beilage werden häufig Patacones (frittierte Kochbananen) serviert.
Nationalgericht ist der Sancocho, ein Eintopf aus Hühnchen, Ñame oder Yuka, Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Mais, Kochbanane und einigen Gewürzen.
Bei Tamales wird Hühnchen, Mais und anderes Gemüse vermischt, in ein Bananenblatt gewickelt und anschließend gekocht. Hier gibt es je nach Zutaten mehrere Geschmacksrichtungen.
Empanadas sind frittierte Teigtaschen gefüllt mit Fleisch, Kartoffeln und Gemüse
Ceviche ist ein Snack aus rohem Fisch, Zwiebeln, Culandro und Limonensaft gemacht
Hojaldras ist schlicht und einfach frittierter Teig
Arroz con Guandu y Coco ist Reis mit der Erbsenart Guandu und Kokosnuss vermischt und gibt es meist zu besonderen Anlässen wie Weihnachten oder Neujahr
Maccarones sind Spaghetti meist mit Tomatensauce und Salchichas (Würstchen)
Arroz con Lentejas o Frijoles ist Reis mit Linsen oder Bohnen

Die Küche Panamas ist allgemein würzig aber nicht scharf. Die Vielfalt der Gerichte ist verglichen mit Deutschland kleiner. Mir wurde schon öfter erklärt, dass ein Gericht zu dem kein Reis serviert wird keine vollständige Mahlzeit ist.

In vielen Familien ist es unüblich die Töpfe auf den Tisch zu stellen und gemeinsam zu essen. Stattdessen wird der Herd ausgeschaltet, die Töpfe bleiben dort stehen und derjenige der gerade vorbeikommt bekommt einen Teller zu Essen. Daher wird häufig einzeln gegessen.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass bei einem Freiwilligendienst in Lateinamerika das Körpergewicht langsam aber sicher um bis zu 10 Kg steigt. Ein Hauptgrund dafür sei, dass die Latinos es lieben ihr Essen zu frittieren. Dem kann ich was das Land Panama betrifft nicht viel hinzufügen. Auch die Panameños lieben es zu frittieren. Ob Hojaldres, Empanadas, Würstchen, Kochbananen, Yuka, Fleisch und Fisch oder Reis (20% vom Reis frittieren, danach fehlende 80% Reis mit Wasser hinzugeben). Alles wird mit ca. 3 Zentimeter Öl in der Pfanne frittiert. Das Öl wird häufig 2-3 Mal verwendet und über Nacht im Ofen gelagert, welcher hingegen kaum zum Essen zubereiten genutzt wird.

Zu Getränken gehören neben Wasser und Milch auch sehr häufig Sodas. Also Softdrinks wie Coca Cola. Allerdings ist in solchen Erfrischungsgetränken manchmal so viel Zucker gelöst, dass es für mich sehr unangenehm ist. Bei Straßenständen enthalten Sodas locker 3 Mal so viel Zucker wie eine handelsübliche Cola aus der Flasche.

All das führt kombiniert mit fehlender Bewegung logischerweise zu Übergewicht. Das Problem entsteht schon im Kindesalter. Das kann ich auch in der Schule beobachten. Zwar haben die Schüler meist noch eine normale Statur, aber sie konsumieren schon die vom Staat gestellten Kekse und Schokomilch oder kaufen sich etwas frittiertes am Kiosk. Zusätzlich bringen sie Süßigkeiten von zu Hause mit. Erst ein Mal habe ich gesehen, wie ein Schüler einen Apfel mitbrachte. Diesen wollte er aber nicht und hat ihn mir geschenkt.

Ärgerlicherweise sind viele Leute aufgeklärt und wissen sehr wohl, dass dieses Essverhalten zu Krankheiten führt und wie eine ungesunde beziehungsweise eine gesunde Ernährung aussieht. Im Alltag wird das Wissen allerdings kaum umgesetzt.

In Mexiko ist das Übergewichtsproblem anscheinend noch ausgeprägter. Oft ist gesundes Essen kürzer haltbar, nicht so geschmacksintensiv und teurer als Süßigkeiten und frittiertes.

Nochmals zurück zum Körpergewicht. Bisher habe ich sogar abgenommen und auch bei den meisten anderen Freiwilligen kann ich keine Zuwächse erkennen. Das liegt wohl daran, dass viele Sport treiben, durch das Klima nicht immer so viel Appetit haben und ein bisschen auf ihre Ernährung achten. Auch ich achte auf eine gesunde Ernährung. Da ich oft für mich koche ist das auch überhaupt kein Problem. Bei manchen Anlässen sollte man aber seine Prinzipien was das Essen angeht auf jeden Fall zurückstellen.

Eine Sache liebe ich hier in Panama! Und das ist die Vielfalt an Obst. In unserem Garten wachsen Kochbananen, Bananen, Mangos, Papayas, Kokosnüsse und Ananas. Und das gehört schon fast zum Standard. Ich gehe auch liebend gerne zum Markt und kaufe mir  Obst und Gemüse. Das ist dort günstig und sehr frisch.
Außerdem lernt man neue Obstsorten wie Guanabana oder Mamón Chino kennen.


Vielen Dank für die Pakete zu Weihnachten! Heute hat mich außerdem ein Paket meiner Familie erreicht. Daher genieße ich gerade Ritter Sport Schokolade und Himbeermarmelade beim Schreiben. Ich finde das fällt auch unter gute Ernährung :D